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Balkonkraftwerk mit HM-600, OpenDTU und Ständer für unter 700 €

Der Einstieg in die PV-Welt bedarf einiger Überlegungen und Planungen. Vor allem ist es ratsam, nach der Vorplanung und vor dem Projektstart einen Elektrofachbetrieb hinzuzuziehen, der die Anlage später abnehmen darf. Die aktuelle Elektroinstallation mit Verteilerschrank und Verkabelung muss ebenso geprüft werden, wie die neu zu installierende Kabelführung zur PV-Anlage. Da für diese Arbeiten mehrere Tausend Euro zusammenkommen können, sollte man sich vor dem Projektstart den Aufwand für die Elektroinstallation anbieten lassen.

Einfacher Einstieg mit einem Balkonkraftwerk

Der PV-Einstieg mit einem Balkonkraftwerk (BKW) – auch Steckerkraftwerk oder Kleinanlage genannt – ist einfach. BKWs werden einfach per Schukostecker oder einem Wielandstecker (nicht haushaltsüblich) über eine Steckdose mit dem Stromnetz verbunden. Vor der Inbetriebnahme muss das BKW beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister kostenlos angemeldet bzw. eingetragen werden.

Da meine persönliche Installationssituation für eine PV-Anlage etwas komplexer ist, habe ich mich zunächst für die Installation eines Balkonkraftwerks entschieden. Eine ausreichende Standfläche und Verkabelung ist in und auf der Garage ausreichend vorhanden. Die Frage ist nun:

Welches Balkonkraftwerk ist das richtige?

Neben der Stromgewinnung ist für mich die Ertragsüberwachung wichtig. Daher suchte ich in Google und Foren nach passenden Wechselrichteranbietern, die einen Zugriff per WLAN ermöglichen. Die zwei Anbieter, die mir immer wieder ins Bewusstsein kamen waren Deye und Holymiles. Während der Deye mit WLAN on Board einen direkten Einsatz verspricht, muss ein Holymiles um ein sogenanntes DTU-Gateway erweitert werden, um WLAN-fähig zu werden. Die Holymiles-DTU macht dieses Setca. 200 € teurer als den Deye-WR. Deye’s WLAN soll laut einiger Forenberichten allerdings zu anfällig und instabil sein.

Die Lösung finde ich in der c’t 24/2022. Dort fand ich auf Seite 158 einen Beitrag über die OpenDTU-Plattform und eine Bauanleitung für eine DIY-DTU auf Basis des WLAN-Mikrocontrollers ESP32. Das scheint für mich die Lösung zu sein! Mit einem Invest von 10 – 20 € und etwas Löterei werde ich eine DTU erhalten, die per WLAN die Ertragsdaten an ein Web-Interface oder per MQTT-Protokoll an Smart-Home-Steuergeräte sendet.

Auswahlkriterien für PV-Module

  • Leistung pro Modul: Die Leistungen reichen von 150 – 500 Wp. Bei der Auswahl sollte man immer beachten, dass je 1 Wp der Modulpreis unter 1 € liegt.
  • Moduleffizienz: Sie gibt an, wie effektiv das Modul in der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie ist. Hochwertige Module haben eine Moduleffizienz von über 20%.
  • Hot-Spot-Schutz: Von einem Hot-Spot spricht man, wenn eine Teilverschattung dazu führt, dass einzelne Solarzellen keinen Strom mehr liefern. Durch die in Reihe geschalteten Zellen, können die übrigen Solarzellen stark erhitzen und im schlimmsten Fall zerstört werden. Zumindest kommt es zur Ertragsminderung des gesamten Moduls.
  • Solide Hardware: Gehärtetes Glas und ein stabiler Alurahmen müssen starkem Wind und schweren Schneelasten Stand halten. Zudem muss die Elektronik wasserdicht sein.
  • Temperaturkoeffizient: Eine niedrige Temperaturkoeffizient sichert auch an heißen Tagen eine optimale Leistungsabgabe.
  • Zugesicherte Leistungsgarantie: Die Leistungsfähigkeit von PV-Modulen nimmt permanent ab. Daher sollte der Anbieter über min. 10 Jahre eine lineare Leistungsgarantie von über 90 % abgeben.

Im Netz habe ich das folgende Angebot gefunden und bestellt: zwei 410 Wp-Module, Holymiles HM-600 Wechselrichter, 10 m Anschlußkabel mit Schuko-Stecker und sonstigen Verbindungskabeln kosten 575 €. Für eine Aufständerung und die Gehwegplatten zur Beschwerung plane ich zusätzlich 100 € und für die ESP32-DTU 20 € ein.

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