Das Balkonkraftwerk ist installiert und die Produktion läuft. Aber, was bringt das unterm Strich?
Für die Beantwortung dieser Frage habe ich mir eine eigene Strombilanz erstellt. In dieser ermittle ich den realen Stromverbrauch laut Stromzähler, sowie die Ertragsdaten aus dem Wechselrichter. Zusätzlich sammle ich weitere relevante Daten, wie z. B. die Sonnendaten zum Erhebungszeitpunkt.
Wie kommen die Daten in die Datenbank?
Um die Daten nicht manuell ablesen und in die Datenbank schreiben zu müssen, bediene ich mich digitaler Schnittstellen. Mein elektronischer Stromzähler bietet leider keine Möglichkeit, die Daten digital abzugreifen. Daher bediene ich mich hier eines Powerfox-Adapters, der einfach auf die optische Schnittstelle des Stromzählers montiert wird und so per WLAN die Leistungs- und Zählerdaten in die Powerfox-Cloud liefert. Für die Übertragung der Verbrauchsdaten habe ich mir ein kleines PHP-Script geschrieben, das die Daten viertelstündlich per API aus der Powerfox-Cloud liest und in meiner Datenbank speichert.
PV-Daten per OpenDTU ermitteln
An meinen PV-Modulen hängt ein Holymiles Wechselrichter. Für diesen habe ich mich bewusst entschieden, da dieser über eine große Entwicklercommunity verfügt, die über das Projekt OpenDTU den Selbstbau eines Datenübertragungsmoduls ermöglicht. Und da mir „kaufen“ zu einfach war und ich in diesem Fall auf eine Anbieter-Cloud verzichten wollte, entschied ich mich für den Selbstbau einer DTU. Das Zubehör (die zwei Elektronikmodule ESP32 und NRF24L01+ sowie Kabel) kosteten ca. 20 Euro und somit wesentlich weniger als die offizielle DTU von Holymiles. Per OpenDTU-API können auch hier die Daten elektronisch abgegriffen und in der Datenbank gespeichert werden.
Meine Beispiel-Strombilanz ist noch nicht ganz richtig. Da ich noch über zwei Stromzähler verfüge, dürfen die Werte eigentlich nicht zusammengefasst werden. Derzeit kaufe ich für einen Zähler Strom beim Versorger ein und schenke dem Versorger über den zweiten Zähler, an den auch die PV-Anlage angeschlossen ist, den Strom. Bei Mini-PV-Anlage erfolgt keine Einspeisevergütung.
Aufgabe der Stunde: Daten sammeln!
Derzeit trage ich die Verbrauchs- und Ertragsdaten zusammen und baue den Datenpool um weitere sinnvolle Informationen aus, wie z. B. Sonnendaten und Wetterdaten. Später werden sich aus dem Datenpool – meiner eigenen Big Data Cloud – Anwendungsszenarien ergeben. Da mache ich mir gar keine Sorgen 😉