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Profi-Alternative zur Holymiles DTU für HM-Wechselrichter

Die Wecheselrichter von Holymiles sind out of the box nicht WLAN-fähig. Um Wechselrichterdaten abzugreifen und in einem Browser anzuzeigen, bedarf es einer Data Transfer Unit (DTU). Diese kommuniziert einerseits mit dem Wechselrichter und bietet andererseits über WLAN den Zugriff auf ein Dashboard.

Die offizielle Holymiles DTU ist für gut 200 Euro inkl. 3 Jahren Garantie erhältlich. Sie stellt eine Verbindung zur S-Miles Cloud Überwachungsplattform her, über die die Wechselrichterdaten verwaltet und eingesehen werden können.

Da ich in meinem Projekt möglichst auf externe Clouds verzichten möchte, schaute ich mich schon vor der Anschaffung des Wechselrichters nach Alternativen um. Die Kaufentscheidung fiel zugunsten von Holymiles aus, weil sich für diesen Wechselrichter eine Developer-Community gebildet hat, die im Projekt OpenDTU die Daten der HM-Wechselrichter entschlüsselt hat und eine kostenlose Software zur Verfügung stellt, die man auf einem selbst gebauten Mikrocontroller installieren kann.

DTU selber bauen

„Selber bauen“ hörte sich für mich zunächst spannend an, zumal die Konstruktion sehr einfach auch ohne Lötkolben zusammen gesteckt werden kann. Benötigt werden der 32-Bit-Mikrocontroller ESP32 und der Funkchip NRF24L01+. Beide Teile inkl. Kabel kosten rund 20 Euro. Nach Erhalt der Bauteile montierte ich diese nach Bauanleitung und installierte die Software. Das ging ganz einfach und das Ergebnis begeisterte – vorübergehend zumindest. Im Betrieb stellte sich heraus, dass die Funkverbindung zum Wechselrichter recht instabil war. Verschiedene Positionswechsel bis zur Platzierung direkt unter dem Wechselrichter erreichten zwar eine Verbesserung, hundertprozentig zufrieden war ich mit dieser Lösung aber nicht. Möglicherweise lag hier das Problem in den gesteckten Kabelverbindungen, die Lötvariante wäre sicherlich optimaler gewesen. Da ich mir die Löterei sparen wollte, schaute ich mich nach Alternativen um.

DTU out of the box

In der Bucht wurde ich schnell fündig und stieß auf die DX-DTU eines Berliner Elektronikanbieters. Diese DTU wird im Kunststoff-3D-Gehäuse, einem Oled-Display und zwei externen Antennen geliefert. Die Reichweite wird mit 30 – 40 Metern im Gebäude und weit mehr im Freien angegeben. Gekauft, installiert, getestet und für gut befunden! Durch die vorinstallierte OpenDTU-Software ist die Einrichtung ebenso einfach, wie die der Eigenkonstruktion, aber man spart sich die Zeit für die Bastelei und die Softwareinstallation. Der Empfang aus meinem Büro heraus ist jetzt übrigens tadellos.

DTU liefert wertvolle Daten

Während die PV-Anlage „nur“ eine Energiequelle ist, sammelt der Wechselrichter detaillierte Informationen und Leistungsdaten der einzelnen Panels, wie z. B.:

  • Produktions- und Erreichbarkeitsstatus.
  • Temperatur am Wechselrichter.
  • Leistung in Watt und Spannung in Volt.
  • Tages- und Gesamtertrag in Wattstunden.
  • Wirkungsgrad und Einstrahlung in %.

Diese Daten kann man sich temporär durch die Eingabe der DTU-IP-Adresse in einen Browser ansehen – oder über ein Web-Script auslesen und in einer eigenen Datenbank speichern. Zweites tue ich und sammle über die DTU die Leistungsdaten der PV-Anlage. In Verbindung mit gesammelten Stromverbrauchsdaten, Sonnen- und Wetterdaten soll später eine Software entstehen, die eine umfassende Analyse für Balkonkraftwerke ermöglicht. Außerdem kann z. B. durch den Vergleich der Panel-Daten eine evtl. Störung oder ein Defekt an einem Panel schnell erkannt werden.

 

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